22.01.2020
Nächtliche Panorama Aufnahmen:
Panorama
Nightscapes
Totale Mondfinsternis 28.09.2015 über dem Kirchsee
"Nightscape" - ist ein Kunstwort aus
Night
und Landscape (=Landschaft). Es geht um die Schönheit des
Sternenhimmels über unserer Landschaft zu zeigen. Für dieses Unterfangen ist Neumond oder eine mondlose Nacht Voraussetzung. Natürlich dürfen auch keine Wolken den Blick in den Himmel versperren. Die Herausforderung in der nächtlichen Panoramafotografie besteht darin die Belichtung für die künstlichen Lichter und den Sternenhimmel unter einen Hut zu bekommen. In einer 360° Sphäre kann man nicht durch geschickte Wahl des Bildausschnittes eine helle Lichtquelle ausblenden, es ist immer "alles" auf dem Bild. Die künstlichen Lichter sind auch in einer als sehr dunkel empfundenen Nacht hell im Vergleich zu den astronomischen Objekten.
Möchte man die Milchstraße auf dem Foto abbilden, so ist die Jahreszeit zu berücksichtigen. Im Winterhalbjahr sehen wir "nur" einen dünnen Spiralarm unserer Galaxie. Wir blicken nach
aussen
und unsere Sonne verhindert den Blick in das Innere der Galaxie zum Galaktischen Zentrum. Im Sommerhalbjahr blicken wir Nachts in das Innere der Galaxie. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, daß es je nach Breitengrad der Beobachtung nur relativ kurze Phasen oder gar keine Phase der Dunkelheit gibt. "Dunkelheit" bedeutet dabei, dass die Sonne mehr als 18° unter dem Horizont steht.
Die Phasen der Dämmerung.
Wichtige Apps zur Planung von Astrofotos sind PhotoPills und / oder PlanIt. Mit diesen Apps kann man Astrofotografie detailiert planen.
Ein weiteres Thema ist das Fokussieren, denn an Sternen wird der
Autofokus nicht funktionieren. Meiner Erfahrung nach ist manuelles Fokussieren im LiveView brauchbar, wenn man Geduld mitbringt und natürlich maximale Vergrößerung anwendet.
Für die Astro-Panoramafotografie - hier geht es um 360° Sphären - empfiehlt sich ein lichtstarkes Weitwinkel Objektiv. Ich nutze das Sigma Art 14mm mit Lichtstärke 1.8. Damit ergeben sich 15 Positionen, d.h. 15 Einzelbilder, die mit PTGUI gestitched werden. Ein automatisierter Panoramakopf, wie der Seitz Roundshot, ermöglicht Stitching nach Template, d.h. man ist nicht darauf angewiesen, dass der Stitcher hinreichend viele Controlpoints findet.
Faszination-Tegernsee-Schliersee.de enthält einige Astro-Panoramen:
Tegernseer Hütte unter der Milchstraße
Der Sternenhimmel spiegelt sich im Kirchsee im Tölzer Land
Wallberg Kapelle unter den Sternen
20.01.2020
Gedanken zur
Bildgestaltung in der Panorama Fotografie.
Panorama Fotografie für virtuelle Touren, die dem Betrachter
ein immersives Erlebnis bieten, bestehen aus 360° Fotosphären im Seitenverhältnis
2:1 erstellt. Der Bildwinkel umfasst 360° in der Breite und 180° in der Höhe. Damit
ist die gesamte
Kugel,
d.h. die 360°Sphäre
,
erfasst. Alles was ein Beobachter von dem
Aufnahmestandpunkt der Kamera sehen kann ist in der Fotosphäre enthalten – der
Betrachter kann sich in jede Richtung wenden. Mehrere dieser Fotosphären werden
über sogenannte
Hotspots
, technisch sind das Verlinkungen, zu einer virtuellen Tour verknüpft.
Ein gutes, interessant zu betrachtendes Foto transportiert
Informationen und Emotionen. Dies gilt natürlich auch für die Fotosphäre, nur dass
diese in alle Richtungen liefern muss. Anders ausgedrückt: das Umdrehen
muss sich für den Betrachter lohnen, sonst wird dieser die virtuelle Tour schnell
wieder verlassen.
Fotografiert man beispielsweite eine 360° Fotosphäre von
einem Hotelzimmer, so wird man Kamerastandort und -höhe so wählen, dass Ambiente
und Einrichtung des Zimmers optimal wirken. Gleichzeitig muss man berücksichtigen,
dass der Betrachter sich im Panorama beliebig drehen kann und dann sollte er beispielsweise nicht plötzlich vor einer weißen Wand stehen, die ihn langweilt.
Ein Panorama hat meist eine Hauptblickrichtung, das ist die
Richtung mit dem interessantesten Inhalt, den meisten Emotionen. In diese Hauptblickrichtung
wird der Startbildwinkel eingestellt. Das ist der erste Eindruck, den der
Besucher einer virtuellen Tour erlebt. Dieser erste Eindruck muss fesselnd sein, schließlich möchte man den User zum weiteren Verbleib motivieren. Zusätzlich muss der
Bildinhalt auch beim Umschauen des Users für diesen interessant bleiben. Dies ist die Kunst bei der Auswahl des Aufnahmestandortes einer 360° Sphäre. Gibt dies ein Motiv nicht her, ist es besser ein normales Foto zu schießen und dies
in die virtuelle Tour einzubinden.